Anfang des 20. Jahrhunderts, kurz vor dem 1. Weltkrieg, im August 1911 wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen. Der Raub der Mona Lisa wurde erst zwei Tage später entdeckt. Zuerst vermutete man, der Fotgraf habe die Mona Lisa mit nach Hause genommen, wie er dies öfters tat. Die Tatsache, dass ein Fotograf das Bild einfach mit nach Hause nehmen konnte, war schon ein kleiner Skandal für sich. Der Rahmen und die kurz zuvor angebrachte Glasscheibe waren unversehrt. Ein Fingerabdruck, der beim entfernen des Gemäldes aus dem Rahmen entstanden sein musste, konnte kriminaltechnisch ermittelt werden. Anfangs aüsserte der zuständige Kommisar den Verdacht, die Mona Lisa sei von unmotivierten und unzufriedenen Louvre Mitarbeiter gestohlen worden. Lange Zeit besetzte dieser "Skandal des Louvre" die Titelseiten der Presse. In der Presse wurde selbst Pablo Picasso verdächtigt, in den größten Kunstraub der Geschichte, verwickelt zu sein. Andere Pressestimmen aüsserten der Diebstahl wäre von den deutschen unter Wilhelm II. beauftragt worden. Zwuschen Frankreich und Deutschland gab es in dieser Zeit starke politische Spannungen. Frankreich hatte Marokko besetzt und die Deutschen drohten mit Truppenlandungen in dem afrikanischen Land. War das Bild zu diesem Zeitpunkt bekannt, jetzt war es das berühmteste Kunstwerk der Welt. Der Direktor des Louvre wurde entlassen. Als das Louvre nach einer Woche wieder geöffnet wurde, zogen Pilgerscharen in das Museum um die Stelle zu betrachten, wo vorher die Mona Lisa ihren Platz hatte. Dieser leere Platz wurde paradoxerweise stark bewacht. Auf den Märkten verkauften sich tausendfach die Reproduktionen der Mona Lisa. Alles, worauf die Mona Lisa abgebildet war (Postkarten, Porzellan), wurde den Händlern aus den Händen gerissen. Die Mona Lisa tauchte nicht mehr im Verzeichnis des Louvre auf. Die leere Stelle wurde mit zwei Gemälden, welche sich an die Mona Lisa anlehnten, besetzt. Anfangs wurde ein Gemäle von Raffael, dem Zeitgenossen von Leonardo da Vinci, an die Stelle gehängt. Später ersetzte "Die Frau mit einer Perle" von Camille Corots Raffaels "Baldassare Castiglione". Die Mona Lisa war dann zwei Jahre verschwunden. Der Kriminalfall konnte erst gelöst werden, als der Dieb Kontakt zu einem italienischen Galleristen aufnahm. Der Handwerker bekam, in Italien, die geringe Strafe von nur 7 Monaten. Das Gericht argumentierte, dass er sich nicht bereichern wollte, sondern lediglich die Absicht hatte, das Gemälde heim nach Italien zu bringen.
Im Jahr 1956 geschahen zwei Anschläge auf die Mona Lisa. Im ersten Fall, einem unerkannten Säureattentat wurde der unterere Bereich bis zur Höhe der Hände stark beschädigt. Beim zweiten Anschlag verletzte ein Tourist aus Bolivien das Bild am Arm, indem er einen Stein auf es warf. Seit diesem Zeitpunkt ist das Gemälde hinter zentimeterstarkem Panzerglas geschützt. Zum Glück, denn so blieb die Mona Lisa bei einem weiteren Anschlag 2009 ohne Beschädigung. Eine Besucherin warf eine Tasse auf die Mona Lisa.
Idee: Markus Steyer † Grafi k: Christoph Holzhäuser Text: Rolf Dewenter IT: Kerstin Fiedler E-Mail: info@artwerk.de |